Beim Pilzanbau ist das Substrat, auf dem sie, entscheidend für den Erfolg. Stroh ist eine der beliebtesten Grundlagen für die Pilzzucht, insbesondere für Sorten wie Austernpilze. Doch nicht jedes Stroh eignet sich gleichermaßen. Die Wahl des richtigen Strohs kann darüber entscheiden, ob eine reiche Ernte gelingt oder der Ertrag ausbleibt. In diesem Beitrag geht es um die wichtigsten Faktoren, die bei der Auswahl des besten Strohs für die Pilzzucht zu beachten sind.
1. Stroh für die Pilzzucht: Bio oder konventionell – Fungizide vermeiden.
Pilze sind äußerst empfindliche Organismen, die in nährstoffreichen Umgebungen gedeihen. Leider werden im konventionellen Anbau oft Pestizide und Fungizide verwendet, die das Wachstum von Pilzen hemmen können. Nicht-bio Stroh kann mit Fungiziden behandelt worden sein, die gezielt Pilze abtöten – was den Anbau erheblich erschwert oder sogar unmöglich macht.
Bio-Stroh ist frei von schädlichen Chemikalien und somit eine sicherere Wahl für die Pilzzucht. Durch die Verwendung von Bio-Stroh wird sichergestellt, dass keine giftigen Rückstände den Lebenszyklus der Pilze stören. Zudem fördern organische Materialien eine bessere Bodenqualität, falls der Anbau in einem Garten- oder Landwirtschaftssystem erfolgt und das Restsubstrat kompostiert wird.
Auch wenn Bio-Stroh teurer oder schwerer zu beschaffen sein kann, ist es den Aufwand wert, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Stoffe das Wachstum der Pilze beeinträchtigen.
2. Frisch geschnittenes Stroh für die Pilzzucht: Auf die Zeit kommt es an
Die Frische des Strohs ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Pilze gedeihen am besten in Substraten, die nicht zu lange herumlagen. Älteres oder unsachgemäß gelagertes Stroh kann Schimmel und konkurrierende Mikroorganismen enthalten, die den Pilzen Nährstoffe entziehen.
Achte auf frisch geschnittenes Stroh oder darauf, dass es in einer trockenen Umgebung gelagert wurde. Wurde Stroh zu lange Feuchtigkeit oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, kann es schimmeln und ungewollte Konkurrenz für die Pilze schaffen. Schimmelbefall kann zudem Schädlinge anziehen und die Besiedlung durch das Myzel beeinträchtigen, was zu schlechten Erträgen führt.
Tipp: Falls das Stroh einen muffigen Geruch hat oder sichtbare Anzeichen von Schimmel aufweist, besser nicht verwenden. Pilzzucht benötigt eine saubere, gesunde Umgebung damit das Pilzmyzel sich schnell ausbreitet.
3. Stroh für die Pilzzucht lagern: Trockenheit ist entscheidend
Wenn Stroh gelagert wird, sollte darauf geachtet werden, dass es in einer trockenen Umgebung aufbewahrt wurde. Stroh neigt dazu, Feuchtigkeit zu absorbieren, und nasse Bedingungen fördern mikrobielle Kontamination oder das Verrotten des Strohs. Idealerweise sollte sich das Stroh trocken und spröde anfühlen – keinesfalls feucht oder klamm.
Falls Stroh in größeren Mengen gekauft oder für den späteren Gebrauch gelagert wird, unbedingt in einem gut belüfteten, trockenen Bereich aufbewahren, fern von Regen, Feuchtigkeit und direktem Bodenkontakt. So lässt sich vermeiden, dass sich Schimmel oder andere Verunreinigungen vor der Nutzung entwickeln.
4. Stroh für die Pilzzucht: Die richtige Größe und Schnittlänge des Substrats
Auch die Größe und der Schnitt des Strohs spielen eine Rolle für den Anbauerfolg. Lange Strohhalme lassen sich schwerer pasteurisieren und das Pilzmyzel breitet sich darin oft weniger gleichmäßig aus. Für beste Ergebnisse sollte das Stroh in kleinere Stücke geschnitten oder gehäckselt werden – idealerweise etwa 5-10 cm Länge.
Klein geschnittenes Stroh ermöglicht eine bessere Besiedelung durch das Myzel und eine schnellere Zersetzung des Substrats. Vorzugsweise bereits geschnittenes Stroh kaufen oder selbst mit einem Häcksler oder Rasenmäher auf die gewünschte Größe bringen. Je gleichmäßiger die Stücke, desto besser das Ergebnis.
Fazit: Die perfekte Strohwahl
Die Wahl des richtigen Strohs ist ein entscheidender Schritt für eine erfolgreiche Pilzzucht. Ob Austernpilze oder andere Sorten, diese Tipps helfen dabei, ein sauberes, nährstoffreiches Umfeld für ein gesundes Wachstum zu schaffen:
Bio-Stroh verwenden, um schädliche Fungizide zu vermeiden, die das Pilzwachstum hemmen.
Frisch geschnittenes Stroh verwenden oder sicherstellen, dass es ordnungsgemäß und trocken gelagert wurde.
Stroh in einer trockenen, gut belüfteten Umgebung aufbewahren, um Verunreinigungen zu verhindern.
Klein schneiden oder häckseln, um eine schnellere und gleichmäßigere Besiedelung durch das Myzel zu ermöglichen.
Solltest du Heu benutzen, verhällt es sich genauso wie Stroh bezüglich Lagerung und frische. Da Heu hauptsächlich von einer Wiese stammt, die wirtschaftlich nicht genutzt wurde, d.h. nichts darauf angebaut wurde und somit auch keine Spritzmittel eingesetzt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass Heu relativ unbelastet in betracht auf Fungizide ist.
Ohne genaue Informationen eures Bauern, kann man dem Bio Siegel getrost vertrauen.
Mit diesen einfachen Schritten lässt sich die ideale Wachstumsumgebung für eine ertragreiche Pilzernte schaffen.
Viel Erfolg beim Anbau!
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